BE A PART - Nordmarkt-Grundschule Dortmund

Einblicke in eine Schule im Herzen des Nordmarkts: Bildung neu gedacht

Die Nordmarkt-Grundschule in Dortmund steht wie kaum eine andere Schule für die Chancen und Herausforderungen moderner Bildungsarbeit in einem stark heterogenen Stadtquartier. Mit einem Sozialindex von 9 – auf einer Skala von 1 bis 10 – zählt sie zu den Schulen mit dem höchsten sozialen Entwicklungsbedarf im Land. Hier wachsen Kinder auf, von denen aktuell 93 Prozent entweder gar keine oder nur sehr geringe Deutschkenntnisse mitbringen. Viele kommen aus Familien mit Migrationshintergrund, aus prekären Wohnverhältnissen oder von der Flucht geprägten Biografien.

Doch anstatt diese Fakten als Hürde zu sehen, nimmt die Schulleiterin Alma Tamborini sie als Ausgangspunkt für ein mutiges pädagogisches Konzept: „Lernen neu denken“. Seit 2023 wird dieses Konzept von der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung gezielt gefördert – nicht nur finanziell, sondern auch durch Netzwerkarbeit, Fortbildungen und langfristige Begleitung.

Ein Konzept, das auf Beziehungen baut

„Gute Schule“ bedeutet hier nicht, möglichst schnell Sprachstandards abzurufen oder Leistung zu drücken. Stattdessen steht die Beziehung im Zentrum: zwischen Kind und Lehrkraft, zwischen Schule und Familie, zwischen Bildungsort und Quartier. Die Schule arbeitet mit mehrsprachigen Assistentinnen, integriert kulturelle Hintergründe in den Unterricht und setzt auf ganzheitliche Förderung – von der Sprachentwicklung über emotionale Stabilität bis hin zur motorischen Basis.

Durch niederschwellige Angebote wie Elterncafés, Sprachpatenschaften und gemeinsame Projekttage gelingt es, Familien zu erreichen, die sonst oft an Bildungssystemen vorbeilaufen. Die Schule wird so zu einem sicheren Ort – nicht nur zum Lernen, sondern auch zum Ankommen.

Was „Lernen neu denken“ konkret bedeutet

• Differenzierte Sprachförderung: Jedes Kind erhält individuelle Unterstützung, kombiniert mit spielerischem und fächerverbindendem Unterricht.
• Kooperation mit dem Quartier: Die Schule vernetzt sich aktiv mit Vereinen, Kirchen, Kitas und lokalen Initiativen am Nordmarkt.
• Stärkung der Lehrkräfte: Regelmäßige Fortbildungen zu interkultureller Öffnung, Traumapädagogik und inklusiven Methoden.
• Kreative Lernformen: Projekte mit Künstler:innen, Gartenarbeit, digitale Medien – Lernen findet außerhalb starren Stoffplans statt. 

Alma Tamborini, selbst in Herdecke aufgewachsen und mit langjähriger Erfahrung in sozial benachteiligten Stadtteilen, bringt eine klare Haltung mit: „Bildungsgerechtigkeit fängt damit an, die Realität der Kinder ernst zu nehmen – und ihnen Räume zu geben, in denen sie sich weder anpassen noch überspielen müssen.“

Raum für Austausch und neue Ideen

Nach ihrem kurzen Vortrag lädt Frau Tamborini zum Dialog ein. Es geht um Fragen wie:

• Wie kann Bildung wirklich inklusiv sein?
• Was braucht es, um solche Konzepte zu skalieren?
• Wie können Stiftungen, Kommunen und Zivilgesellschaft gemeinsam wirken?

Das Stiftungsteam steht dabei nicht nur als Zuhörer zur Verfügung, sondern als Partner: Transparent und nah – mit Informationen zu Fördermöglichkeiten, Antragsprozessen und best-practice-Beispielen aus anderen Projekten.

„BE A PART“ heißt nicht nur Titel der Veranstaltung – es ist eine Einladung. Denn gelingende Bildung am Nordmarkt ist Teamarbeit.

Donnerstag, 13. November 2025, 18:30 Uhr

Dr. Carl Dörken Galerie, Wetterstraße 60, Herdecke